Zum Tag der Musik am 21. Juni 2020 kommen an dieser Stelle Akteure des Bergedorfer Musiklebens zu Wort. Wie hat sich die Covid-19-Pandemie ausgewirkt?

Das Musikleben ist zum Erliegen gekommen. Das betrifft große Teile der Bevölkerung: Es ist nicht möglich, Konzerte oder Festivals zu besuchen, Chöre, Orchester und Bands haben Konzerte und Proben gestrichen, Musikunterricht findet nur teilweise und dann ohne persönlichen Kontakt statt. Schwer betroffen sind aber jene, die vom aktiven Musizieren leben. Da sind Einnahmeausfälle von bis zu 100% zu verkraften und nicht für jeden gibt es ein Hilfspaket. Neben dem wirtschaftlichen Drama steht der Verlust der Aufgabe, die für Musiker viel mehr ist als ein Job oder eine berufliche Tätigkeit um Geld zu verdienen. Weitere Stellungnahmen werden gern gesehen! Bitte einsenden an tdm@musik-von-merkl.de.

Bergedorfer Musiktage

Dieses Jahr wäre sensationell geworden! Am ersten Vorverkaufstag wurden Eintrittskarten im Wert von 4.500 Euro verkauft. Wir schwammen auf einer Welle der Euphorie darüber, wie unser diesjähriges Programm aufgenommen wurde. Jetzt liegen Plakate und Flyer bei mir in der Garage, sie wegzuwerfen bringe ich nicht über das Herz. Statt die Konzerte vorzubereiten und zu begleiten, sind die ehrenamtlichen Mitarbeiter mit den Rückzahlungen der Karten beschäftigt. 15.000  Euro sind ausgegeben, alles aus privaten Mitteln. Das Geld ist verloren und auch die vielen Stunden der Vorbereitung der Saison 2020 waren vergeblich.

Dr. Farhang Logmani, Gründer und Vorstand
www.Bergedorfer Musiktage.de

Wutzrock – und trotzdem

Kein Wutzrock am Eichbaumsee 2020. Das erste Mal in über 40 Jahren. Das trifft uns hart - emotional. Denn die drei Tage Wutzrock sind auch immer das große gemeinsame Fest und Wiedersehen von 5000 Besucher*innen, 500 Helfer*innen und knapp 200 Künstler und Künstlerinnen von 30 Bands. Finanziell ist es für Wutzrock nicht so schlimm, denn ein „Umsonst & draußen“-Festival geht nicht langfristig in Vorlage. Aber für die Künstler*innen ist der Ausfall dieses Jahr ein weiteres finanzielles Desaster.
Unsere Ideen, unsere Kreativität und unsere Energie stecken wir 2020 in ein Online-Wutzrock. „Umsonst & trotzdem“ heißt es dieses Jahr. Wutzrock übers Internet rückt auch einen Leitgedanken dieses Festivals wieder in den Mittelpunkt. Hier wird nämlich Kultur von allen für alle gemacht. Darum sind alle aufgerufen, sich bei diesem Wutzrock am Samstag, den 8. August, mit eigenen 30-Sekunden-Video-Clips künstlerisch zu beteiligen. Wenn viele mitmachen und live dabei sind, können wir mit unseren Aktionen und dem Verkauf unserer Wutzrock-Care-Pakete vielleicht auch noch einige Künstler*innen unterstützen.

Marko und Patrick

Die JUNX

Als Musiker des Duos DIE JUNX aus Bergedorf leben wir von den Gagen unserer Livekonzerte. Wir bespielen in der Regel Großveranstaltungen ab 500 Leuten, die uns Corona- bedingt ausnahmslos bis in den Oktober abgesagt wurden. (Über 50 Stornierungen!)

Das bedeutet, dass wir nicht nur  einen kompletten Gagenausfall in diesem Jahr haben, sondern auch im nächsten keine GEMA-Einkünfte durch Liveauftritte generieren werden. (Diese stellen für uns ebenfalls eine relevante Einnahmequelle dar und werden immer ein Jahr später verrechnet!)

Wir haben die Hamburger Corona Soforthilfe erhalten und können damit unsere betrieblichen Fixkosten (Büromiete, Studiokosten, Promotion etc.) für ein paar Monate decken. Um nun aber auch privat über die Runden zu kommen, haben wir uns beide einen Aushilfsjob gesucht, den wir an drei vollen Tagen in der Woche ausführen. Das geht natürlich zu Lasten der Kreativität. Das ansonsten sehr zeitaufwendige und wichtige"Networking" in der Branche ruht zur Zeit aber ebenfalls, da Veranstalter und Agenturen verständlicherweise nicht planen und booken können.

Zusammen mit der Bergedorfer Zeitung haben wir Ende März ein "Co-Ro-nzert" ohne Publikum veranstaltet und im Stream damit ca. 20.000 Zuschauer erreicht. 

Eine neue und emotionale Erfahrung, die als solches aber nicht reproduzierbar und leider auch nicht wirtschaftlich darstellbar ist.

Wir haben für uns dieses Jahr schon komplett abgehakt. Natürlich kann es sein, das sich durch die Lockerungsmaßnahmen von heute auf morgen wieder Auftrittsmöglichkeiten ergeben können. Wie aber soll durch die nachvollziehbaren Sicherheitsvorkehrungen im Publikum eine Partyatmosphäre entstehen und die Durchführung eines solchen Abends für den Veranstalter am Ende wirtschaftlich sinnvoll sein?

Dennoch bereiten wir uns im Studio zur Zeit ganz aktiv auf eine Zeit nach Corona vor. Wir nehmen eigene, neue Titel auf und versuchen die Zeit so gut es geht sinnvoll für uns zu nutzen. Denn eines ist sicher: Die Menschen werden einen enormen Nachholbedarf an Austausch und kollektiven Erlebnissen haben. Auf diese Zeit freuen wir uns schon jetzt und haben dann unsere Hausaufgaben gemacht!

Gunnar Schmidt und Christopher Garbers
www.diejunx.de

Musical "Zwischen Himmel und Erde"

Eigentlich sollte nach dem Musicalerfolg "Der Drachenkönig" im September 2020 im Haus im Park das neue Projekt "Zwischen Himmel und Erde" Premiere feiern. Seit November 1919 treffen sich Menschen zwischen 12 und 75 Jahren zu Proben im Haus zusammen. Na gut... seit Mitte März nicht mehr. Es hat natürlich erstmal alles ausgebremst. Wir konnten keine Musiker aquirieren, da wir mit denen ja auch arbeiten müssten. Wir konnten keine Terminzusage geben, obwohl wir immer noch den Termin im September halten. Aber wir glauben leider auch, dass wir auch im September keine Massen ins Haus locken würden. Das ehrenamtliche Projekt ist auf die Ticketeinnahmen angewiesen. Aber hier ist auch komplett alles ausgebremst. So wäre es unseriös, hier Sachen zu fixen. Wir planen, was wir planen können. Wir proben auch... Zur  Zeit läuft alles über die Plattform Zoom. Das ist ziemlich schwierig, allein schon wegen der Latenzen im Internet. Aber wir haben zwei Proben die Woche.  Ich lade jetzt die Künstler wochenendweise zu Tonaufnahmen zu mir nach Hause ein, damit wir wenigstens immer wieder Lebenszeichen über die sozialen Netzwerke senden können. Unser Projekt bindet ca. 50 Menschen und es ist schwer in dieser Zeit, alle bei der Stange zu halten. Somit ist der Kontakt über Telefon und Internet das Wichtigste. Sollten alle Stricke reißen, haben wir schon einen neuen Premieretermin im April. Wir würden aber den September-Termin dann gern für eine Preview halten in abgespeckter Version gegen kleines Salär und kostenlos für die caritativen Verbände. Für uns eine Möglichkeit, die Abläufe im Musical zu optimieren und auch weiter konzentriert zu arbeiten und unter Spannung zu bleiben. Ja, the show must go on.

Christian Braubach, Gesamtleitung

Musik von Merkl

Tatsächlich haben wir einige Musikinstrumente verliehen, weil das Mehr an Freizeit genutzt wird, um ein neues Hobby anzufangen. Auch ein professioneller Orchestermusiker  hat ein anderes Instrument gemietet, weil er mit seinem Instrument zurzeit kein Geld verdienen kann und Zeit hat ein anderes zu erproben. Es gab aber auch Kündigungen von Mieten, weil  wegen Einnahmerückgängen jede vermeidbare Ausgabe gestrichen werden muss.

Stefan von Merkl
www.musik-von-merkl.de
 

Staatliche Jugendmusikschule (JMS) in Bergedorf

Als ab dem 16. März 2020 der JMS-Unterrichtsbetrieb coronabedingt geschlossen wurde, begann eine herausfordernde, aber auch spannende Zeit für unsere Lehrkräfte. Alternativ zum Präsenzunterricht nahmen sie schnell Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern auf und probierten die unterschiedlichsten Medien aus – Angebote per Telefon oder Videochat, Mailwechsel mit Kindern und Eltern, Entwicklung von Padlets, Aufnahme von YouTube-Videos und Audioeinspielungen. Viele Schülerinnen und Schüler haben die kreativen Angebote unserer Lehrkräfte genutzt und freuten sich beim wöchentlichen Kontakt mit der Instrumentallehrkraft über ein Stückchen Normalität und zeigten vielfach eine hohe Motivation. Unsere jüngsten Schülerinnen und Schüler aus den Elementarkursen wurden von unseren Lehrkräften per Email mit Sing-, Bastel- und Bewegungsideen versorgt, was sowohl die Kinder als auch die Eltern mit Freude angenommen haben.

Wie Lehrkräfte berichteten, wurden die Eltern oftmals automatisch ins Geschehen mit einbezogen, weil sie z.B. beim Musizieren des Kindes das Smartphone oder Tablet hielten und somit live dabei waren. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen wurde es für alle Beteiligten spürbar, welche Bedeutung das eigene Musizieren hat und wie wertvoll das persönliche Miteinander von Schüler und Lehrkraft ist.

Sehr bedauerlich war natürlich die Absage diverser geplanter Konzerte im Stadtbereich, wie z.B. des Absolventenkonzerts im Spiegelsaal des Rathauses und verschiedener Kooperationsveranstaltungen.

Seit dem 25. Mai hat der Präsenzunterricht der JMS in Bergedorf in einem recht großen Umfang nun wieder begonnen und alle Beteiligten freuen sich sehr, einander unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln wiederzusehen. Wir sind im Stadtbereich Süd-Bergedorf voller Hoffnung, dass ab August das gesamte JMS-Unterrichtsangebot wieder im Präsenzunterricht stattfinden kann.

Mein Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen in Bergedorf, die so engagiert ihre Schülerinnen und Schüler auch in dieser besonderen Zeit begleitet haben!

Dr. Susanne Farwick, Leitung des Stadtbereichs Süd-Bergedorf

 

Daniel Thieme

Freischaffender Konzertgeiger und Solobratscher, u.a. Mitglied „Camerata Hamburg“ und Solobratscher bei „Klassik Philharmonie Hamburg“, sowie Konzertmeister, Gründer und Leiter des „Hamburger KammerEnsemble“ mit jährlich ca. 60-80 Konzerten im Raum Norddeutschland.... von einem zum anderen Tag Arbeitslos. Ein Albtraum! 

Wie gut dass mir meine Privatschüler die Treue halten. Das weiß ich heute noch mehr denn je zu schätzen. Skype, aber auch heimliche Hausbesuche haben während des Corona-Shutdown zu Fortschritt all meiner Schüler geführt. Mit hochmotivierendem Unterricht wurde die verstörende Zeit sinnvoll genutzt. Auch habe ich mich über 25 Punkte d.h. 1 mit Auszeichnung beim Tschaikowsky-Wettbewerb Hamburg im Videoformat gefreut: mein kleiner 5 Jähriger Nachwuchsstarschüler Rafael hat Höchstleitung gezeigt. Auch hier hat sich Fleiß und Teamarbeit ausgezahlt!

Die pauschal begrenzte Coranahilfe ist für Freischaffende mit (ehemalig) vollem Kalender ein Witz und zwar ein sehr schlechter.  Laufende Wohnkosten werden nicht angerechnet: Mein Wohnzimmer war doch schon immer mein Unterrichtsraum, Büro und Übestudio in einem! Aber wen interessiert das schon, die Coronahilfe jedenfalls nicht! 

Trotz äußerlich enormen Hindernisse heißt jetzt meine Devise:  Nicht aufgeben, mit Kreativität und Superqualität weitermachen. Noch mehr Motivation beim Geigen- und Bratschenunterricht ist angesagt und die schon längst wieder in den Fingern juckenden Konzertauftritte werden von Elbphi sowie Laeiszhalle & Co direkt auf die Strasse verlegt, u.a. mit BACH 6 Solosuiten (exclusiv für Bratsche bearbeitet)! Der ganze Bach wird nach angepeilten 200 Live - Straßenkonzerten und mit voller Sonne gereift auf CD gebrannt und zwar in 432 Hz Stimmung: „Die Frequenz für eine harmonische Welt“!  Wer das Sachsentor  bei sonnigem Wetter durchwandert hat gute Chancen eine Kostprobe zu hören. 

 Daniel Thieme

CMS-Musikschule

NDR Info, Bild und Bergedorfder Zeitung haben über uns berichtet und wir konnten unsere Situation darstellen.

Die Reaktionen auf diese Veröffentlichungen waren teilweise recht bemerkenswert: Von herzlichen Angeboten uns finanziell zu unterstützen, bis hin zu fraglichen Anfragen, ob ich „Geschäftspartner“ suchen würde, war eigentlich alles dabei. Es gab sehr wohlgemeinte Ratschläge, tatkräftige Unterstützung und fast alle Schüler haben uns die Treue gehalten. Ca. 10% haben ihre Verträge nicht nur gekündigt, sondern auch die Beiträge sofort zurückgelastet, sodass wir die Corona-Soforthilfe beantragt und auch erhalten haben. Ein Vater mit Doktortitel ist mir noch im Gedächtnis, der schrieb, er würde sämtliche Verträge bei uns sofort kündigen, das Geld zurücklasten, weil er davon ausginge, dass wir ihm in Corona-Zeiten wohl doch ein außerordentliches Kündigungsrecht einräumen würden. Es gab noch weitere charakterliche Ausfälle in der Eltern- bzw. Schülerschaft, aber im Großen und Ganzen haben wir die Krise bisher ganz gut überstanden. Ich kann leider keine Angaben darüber machen, ob die Kündigungen, bzw. Rücklastschriften tatsächlich aus einer ökonomischen Not heraus resultieren.

Zu den Lehrern lässt sich sagen, dass sich bedingt durch die Krise ein stärkerer Zusammenhalt und intensiverer Austausch ergeben hat. Viele Lehrer sind auch mit sehr persönlichen Fragen an mich herangetreten, wir konnten Ängste, Befürchtungen und Zukunftsperspektiven gemeinsam erörtern und gehen jetzt gegen Ende der Krise gestärkt aus ihr hervor. Ich weiß, dass viele unserer Lehrer in starke Existenz-Not geraten sind und alle Hände damit zu tun haben, wirtschaftlich zu überleben. Vor allem die Lehrer hatten es schwer, die einen wesentlichen Teil ihres Einkommens durch Live-Musik generieren.

Wir sind derzeit (Stand 10. Juni 2020) bei ca. 90% Präsenzunterricht angelangt. Lediglich die Risikogruppen und die Kindergärten, in denen wir Musikalische Früherziehung anbieten, bilden hier die Ausnahmen. Am Anfang der Krise haben ca. 20% der Schüler unser Angebot, Online-Unterricht anzubieten, angenommen. Die Zahl der Teilnehmer schrumpfte jedoch von Tag zu Tag, sodass am Ende nur noch 10% online unterrichtet wurden. Vielen war es zu anstrengend, die schlechte Ton- und Bildqualität nervte und die Tatsache, dass man aufgrund der sog. Latenz nie zusammen online musizieren kann, hat dazu geführt, dass die Schüler uns anboten, die Beiträge weiter zu bezahlen, ohne online unterrichtet werden zu wollen.

Es wird mit Sicherheit 1-2 Jahre dauern, bis wir die Schülerzahlen von „vor der Krise“ erreicht haben.

Ich wünschte, wir hätten ein „Vorzeige-Projekt“, z.B. auf Youtube, um allen zu zeigen, was wir Tolles auf die Beine gestellt haben. Dem ist aber nicht so. Auch in der Schulleitung gab es Nachtschichten, in der es hauptsächlich um wirtschaftliche Belange ging. Das Positive ist, dass wir nun unser Team verstärkt haben, es sind neue Lehrer hinzugekommen, künftig gibt es deutlich bessere Unterrichtsbedingungen in der CMS, eine davon ist, dass wir nun alle Ferien durchbezahlen. Es gibt eine weitere Bürokraft, die sich speziell um die Belange der Lehrer kümmert.

Holger Schmidt, Schulleiter
www.cms-musikschule.de

Bergedorfer Jugendmusikantenwettstreit

Der Wettbewerb 2020 wurde abgesagt. Alles war vorbereitet, die Teilnehmerlisten und Zeitpläne standen, die ehrenamtliche Jury war bestellt, der Spiegelsaal im Rathaus für das Preisträgerkonzert gebucht.

Stefan von Merkl, Organisator
Bergedorfer Jugendmusikantenwettstreit

KulturForum Serrahn/Haus SerrahnEINS

Die aktuelle Coronakrise hat uns, wie alle Kultureinrichtungen in eine große Bedrängnis gebracht, die wir versuchen, mit viel Engagement zu bewältigen. Wann unser Kulturbetrieb wieder mit halbwegs "normalen" Programmen und vor allem Zuschauerzuspruch zu den gewohnten Traditionen zurückkehren kann, wissen wir noch nicht. Wir arbeiten intensiv und engagiert und hoffen, möglichst bald, alle wieder bei uns im Saal und in den weiteren Räumlichkeiten begrüßen zu können.

Peri Arndt, Vorstand
www.Kulturhaus Serrahn

Musik und Texte in St. Petri & Pauli

Seit 1998, mehr als 850 mal hat es ohne längere Unterbrechungen diese Veranstaltung in unserer schönen Kirche gegeben. Für manchen älteren Mitbürger ein fester Programmpunkt, als kostenlose Veranstaltung der Kirche für jeden zugänglich. Und für viele der Auftretenden eine schöne Gelegenheit, in kleinerem Rahmen ein Programm zu präsentieren. Seit März fehlt dieses Angebot und es wird vermisst! Hoffentlich können wir bald wieder starten und auf das 900. Konzert hinblicken.

Das Team von Musik und Texte
 

Freunde des Museums für Bergedorf und die Vierlande e.V.

Die Bergedorfer Schlosskonzerte gingen 2020 ins sechste Jahr. Nach zwei wunderbaren Konzerten im Januar und Februar mussten wir ab März wegen der Corona-Pandemie alle Konzerte absagen. Auch die Sommerkonzerte im Hof können nicht stattfinden. Alle Konzerte sind mindestens bis Ende August abgesagt. Vermutlich wird es auch danach nicht möglich sein, Konzerte durchzuführen, weil die Abstands- und Hygieneregeln dies nicht zulassen werden. Erst wenn es einen Impfstoff gibt wird es wohl wieder Konzerte geben können.

Wir bedauern dies sehr und hoffen, vor allem auch für die Künstler*innen, dass es bald wieder losgehen kann. Virtuelle Konzerte sind einfach kein wirklicher Ersatz für live erlebte Künstler*innen auf der Bühne.

Sollten Sie noch nicht im Verteiler für die Schlosskonzerte sein, so schreiben Sie bitte eine Mail an kultur.bergedorf@t-online.de, um in Zukunft alle Informationen zu bekommen. Für die von mir im Kulturhaus SerrahnEINS organisierten Konzerte gilt das Gleiche.

Helmuth Sturmhoebel
www.museumsfreunde-bergedorf.de

arentis, Veranstaltungstechnik GmbH

Es wurden an der Stadtteilschule Bergdorf und der  Gretel-Bergmann Schule Kulturtage bzw.  der  Tag der Talente storniert. In Kirchsteinbek das Marktfest. Alle Konzerte im Musikpavillon bei Planten und Blomen, das Bluesfestival Bergedorf, die Dschungelnächte bei Hagenbeck, das Campusfest der Uni und, und, und.

Beziffert sind das bis dato bestimmt 50.000 - 60.000 Euro Umsatz ohne MwSt. allein im aktuellen Quartal. Der restliche Umsatz entfällt durch die Absagen aller Sprachveranstaltungen Konferenzen, Betriebsversammlungen, Parteitage, Richtfeste, Präsentationen und privater Parties. Für Juni rechne ich vielleicht mit 8% Umsatz vom Vorjahres-Juni. Es geht wieder ein bisschen was durch Streaming und kleinen Konferenzen und Sitzungen, aber für die Existenz ist es ohne Rettungsschirm und zusätzlichem Kredit überhaupt nicht machbar.Mehr Informationen gibt es auf der neuen Seite www.arentis.de. Mit dem Videostudio und anderen Streaming-Aufträgen müssen wir bis zu den Lockerungen kommen.

Niels Kleenworth, Geschäftsführer

Spiel-Mich: Klaviere in der ganzen Stadt

Vom 6. Bis zum 19. Juni 2020 sollten zum wiederholten Mal Klaviere in der Stadt stehen. Weil die Aufforderung mit anderen Menschen zusammenzukommen, nicht statthaft ist, wurde die Aktion verschoben.

Stefan von Merkl, Organisator

Das SaitenWind Trio in Bergedorf

Dem  Bergedorfer Konzertpublikum ist das SaitenWind Trio sehr gut bekannt. Nahezu an jedem Konzertort im Bergedorfer Raum durften wir spielen: In der Curslacker Kirche, der Bergedorfer Mühle, dem Bergedorfer Schloß,der Petri und Pauli Kirche, in den Räumen von Musik von Merkl. Traditionell spielt das Trio Adventskonzerte und am Heiligabend die „Musik zur Christnacht“ in der Bugenhagengemeinde Nettelnburg.

Die Coronakrise und die damit verbundenen strengen Einschränkungen im kulturellen Geschehen Deutschlands haben auch das SaitenWind Trio hart getroffen: 12 Konzerte (bis Ende August), sowohl öffentliche, als auch geschlossene Veranstaltungen, eine lang geplante Tournee durch Nordrhein-Westfalen wurden abgesagt.  Die geplante CD-Produktion des „Tanzmarathons“ und das Release-Konzert in der Laeiszhalle wurden auf unbestimmte Zeit verschoben. Da diese alle Ereignisse nicht von der Staat subventioniert wurden, gibt es für das Trio auch keine Konzertausfallentschädigung.

Auch der Unterricht an Musikschulen und im privaten Raum war den Musikern bis vor Kurzem höchstens online möglich (was nicht für jeden Schüler in Frage kommt) und ist seit Mitte Mai trotz der Lockerungen nur sehr eingeschränkt wieder realisierbar. 

Die sehr geringen Fördermittel des Staats sind für nahezu alle freischaffenden Künstler Deutschlands nur ein winziger Tropfen auf dem heißen Stein und fangen keinesfalls die verlorenen Honorare und Möglichkeiten sich zu präsentieren auf. Die aktuelle konzertlose Situation bringt das SaitenWind Trio in finanzielle Bedrängnis!

Aber ist ein konzertloser Musiker auch ein arbeitsloser Musiker!? Nein!!!  Wir haben trotzdem viel Zeit in die Musik investiert: Wir schmieden neue Pläne, arbeiteten neue Programme aus, versuchten neue, virtuelle Möglichkeiten zu erschließen und üben und musizieren zu Hause mit den eigenen Kindern! So viel, wie sonst nie!!! :-)))

Und: das SaitenWind Trio hat einen neuen YouTube Kanal ins Leben gerufen. Regelmäßig versorgen wir unser Publikum dort mit Live-Aufnahmen von (vergangenen) Konzerten und ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen, in dem auch mal Aufnahmen von Proben veröffentlicht werden: https://www.youtube.com/channel/UC-OfIQ_x3vaRzOh9Sx3x7YA

Ein großer, herzlicher Dank geht an dieser Stelle an Pastor Hartmut Sölter und Kirchenmusikerin Michaela Ahlers von der Bugenhagengemeinde Nettelnburg. Seit das Trio  2012 von Bremen nach Hamburg zog, bekam es in der Bugenhagengemeinde stetig Unterstützung und Möglichkeiten sich musikalisch weiter zu entfalten. So auch jetzt, in der „konzertlosen“ Zeit: Am Fr. 19.06.2020 um 19:00 Uhr gibt es eine musikalische Andacht mit Pastor Sölter und dem SaitenWind Trio. geben! Diese Andacht wird Live auf dem YouTube Kanal der Bugenhagengemeinde ausgestrahlt und bleibt dort ca. eine Woche im Nachhinein zum Nachschauen veröffentlicht. https://www.youtube.com/channel/UChVku7GehtpJ5Jb8P4_kWTQ

Das SaitenWind Trio freut sich auf viele weitere schöne, musikalische Momente in Bergedorf!

Hoffnungsvoll schaut das SaitenWind Trio nach vorne: „Wir möchten das Publikum mit unserer Musik erfreuen! Und wir werden es weiter tun! Jetzt Online, und irgendwann wieder LIVE!“

Fedor Erfurt für das SaitenWind Trio

LOLA

Wie die meisten anderen auch, hat das LOLA Team turbulente Wochen hinter sich. Ab Mitte März musste das Haus auf behördliche Anordnung hin für den Publikumsverkehr geschlossen werden: keine Veranstaltungen, keine Kurse, keine Gruppentreffen konnten mehr stattfinden. Es wurde schnell klar, viel zu tun gibt es trotzdem: anstehende Veranstaltungen mussten abgesagt, neue Termine gefunden werden. Die notwendigen Informationen (Rettungsschirm, Kurzarbeitergeld, Unterstützungsfonds etc.) mussten gesammelt und bewertet werden. Für die Kommunikation und Arbeitsorganisation mussten schnell neue Wege gefunden werden.

Klar war auch, wir wollen weiter kulturelle Angebote schaffen. Aber wie? Dank der guten Zusammenarbeit mit der Bergedorfer Zeitung konnte im Rahmen des Online-Kultur-Festivals „Bühne frei – live dabei“ bereits Anfang April das erste Online-Konzert live aus der LOLA gesendet werden. Ein Konzert ohne im Saal anwesende Zuschauer*innen - das gab es in fast 28 Jahren LOLA-Geschichte noch nie. Als weiterer Kooperationspartner konnte das Hamburger Lokalradio gewonnen werden. Jeden 1. Freitag im Monat gibt es hier von 22 bis 0 Uhr Beats United@HLR – Der Partysoundtrack aus der LOLA zu hören. Zusätzlich haben wir auf unserem Youtube-Kanal verschiedene Playlists zusammengestellt: Konzertmitschnitte aus dem Archiv, die Lieblingshits unserer DJs, eine Playlist für alle Swing-Fans uvm. Im Kursbereich wurden Übungsvideos für zu Hause gedreht und via Facebook und Instagram gab´s stets die neuesten Infos sowie Einblicke in die Aktivitäten der LOLA-Ensembles und Kurse sowie befreundeter Künstler*innen.

 Inzwischen tasten wir uns vorsichtig in Richtung Normalität: erste Kurse und Gruppen treffen sich nach Absprache und unter den strengen Auflagen des Schutzkonzeptes. Die Planungen für die Wiederaufnahme des Veranstaltungsprogramms nach der Sommerpause laufen auf Hochtouren. Wie das allerdings genau aussehen wird, lässt sich im Moment nur mutmaßen - denn wie die Situation im August sein wird, lässt sich schwer voraussagen. Wir hoffen darauf, dass sich das Haus bald wieder mit Leben füllen kann und Sie und wir uns bei bester Gesundheit wiedersehen!

 Holger Zetzsche, KonzertBooking

Bluesfestivals

Das Bluesfestilein im Belami - gefördert von der Steg ( Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg mbH ).
Ursprünglich wurde für den Zweitraum 14. - 16. Mai 2020 im Belami mit insgesamt 6 Bands geplant (circa 24 Künstler), davon 4 aus Bergedorf, sowie Sound, Technik und DJ zum Tanz am Samstag nach der Livemusik (4 Personen sowie Leihtechnik gegen Gebühren) - geplant mit circa € 2.000,00

Vielleicht wird das auf den November oder Anfang Dezember verschoben.

Das 4. Bluesfestival-Bergedorf, 19. bis 21. Juni 2020, dann für August 14. - 16. August 2020 als Alternative, aber auch auf der Kippe - neue Ausdehnung Großveranstaltungen. Vielleicht später als Indoor in
unterschiedlichen Gaststätten. Mal sehen. Budgetbereich bei € 8.000,00. Circa 12 Bands mit circa 40 Künstlern, davon 8 Bands aus dem Bezirk. Dazu Technik von Arentis und Bühne, Backline aus dem Billepalast. 5-6 Helfer sowie Security usw.

Gerhard Heiland